Auf dem ehemaligen Gelände der Klöckner-Humboldt- Deutz-Werke in Köln-Kalk stehen zwei Hallen zur Verfügung: Die „Warmhalle", 11m hoch, durch Dachlichter erhellt - und die „Kalthalle", 5m hoch, mit Nordsheds überdacht, in der Horizontalen weit gestreckt. Die Kölner Jugendhilfe hat hier eine offene Jugendfreizeitstätte eingerichtet, die dem Spaß an kompetent begleitetem Bewegungs- und Trendsport Gruppenerfahrungen und auch soziale Neu-Orientierung zur Seite stellt. Diese Idee in einem umzubauenden alten Arbeiterviertel mit hohem Anteil an ausländischen Jugendlichen fand auf Grund der zu erwartenden Drogen- und Kriminalitätsprävention starke Unterstützung der Stadt Köln und des Bauministeriums des Landes Nordrhein-Westfalen.
Alle Einbauten sind als „stimulierende Elemente" so angeordnet, dass unterschiedliche Atmosphären im offenen Raum möglich sind und für Spiel-Aktivitäten die dritte Dimension voll erschlossen ist. Der Gastraum der Cafeteria streckt sich als offenes und leicht angehobenes Deck in den Hallenraum vor. Eine Stahlbrücke gliedert den Hallenraum in der Mitte. Dieser kann so für Veranstaltungen, z.B. durch einen Vorhang, geteilt werden, Regie und Beleuchtung haben hier einen sinnvollen Ort. Das Erdgeschoss bleibt, z.B. für Parcours, in der gesamten Länge offen. Alle erforderlichen abgeschlossenen Räume sind in einem Innen-Gebäude an der Ostseite zusammengefasst. Die Kalthalle als überdachter Spielplatz mit Witterungsschutz wird als Freiraum für Spiel und Nutzung in Eigeninitiative der Jugendlichen angeboten und mit einem Skaterparcours ausgestattet.
Die Materialien und Oberflächen sind robuster und kraftvoller Hintergrund für ständig wechselnde Nutzungen und denken den historischen Industriecharakter weiter.
Bauherr | Jugendhilfe Köln e.V. |
Architekt | Nebel Pössl Architekten |
Projektleiter |
Erich Pössl |
Mitarbeiter | Uwe Strittmatter, Nelly Biglari, Peter Holzer, Marc Fuhr |
Fläche | Warmhalle und Nebenräume 1.650m², Kalthalle 1.750m² |
Dauer | März 2001 - Juni 2005 |
Struktur | Stahlkonstruktion mit Ziegelausfachung (Bestand), Stahlkonstruktion und Sichtstahlbeton (Einbauten) |
Materialien | Holzfenster, Feuerschutz-Stahl-/Glaskonstruktion, Akustikverkleidung mit Holzwolleleichtbauplatten, Kletterwand aus Holzwerkstoffleichtbauplatten, Gussasphaltboden, Eichenholzparkett |
Technik | Lüftungsanlage mit Warmluftheizung, Zisterne zur Brauchwassernutzung in den WCs, Blockheizkraftwerk, Photovoltaikanlage 75 kWpeak |
Besonderes | Alle Bereiche sind behindertengerecht erschlossen, Brandschutzbeschichtung der Stahlkonstruktionen und besondere Brandschutzmaßnahmen zur Nutzung als Versammlungsstätte |