Zwei städtische Blöcke bilden das Gesicht und das Gravitationszentrum des gesamten neuen Quartiers auf dem Gelände der ehemaligen Kinderheime. Vielfältige Nutzungen gruppieren sich um einen Platz und ein altes Kirchengebäude. Geschäfte, Supermarkt, Büros, Praxen, Restaurant, Kita und Versammlungsraum, also die öffentlichkeitswirksamen Nutzungen, liegen gebündelt und direkt an dem großzügig offenen Elisabeth-von-Mumm-Platz. Wohnungen für Ältere orientieren sich hierher zur Teilhabe an der alltäglichen Lebendigkeit. Gezielte Wohnungsangebote an Jüngere werden mit jenen zum unmittelbaren Kontakt der Generationen in einem Gebäudeteil verbunden. Weitere Wohnungen wenden sich an Familien und berufstätige Einzelhaushalte. Diese sind in den Neubauten am Sülzgürtel und der Münstereifeler Straße gelegen und verknüpfen freifinanzierte und geförderte Wohnkonzepte zusammenhängend in jeweils einem Gebäudeteil.
Die Körperlichkeit der Häuser wird durch eine Ziegelhaut an den Außenseiten der Gesamtanlage bestärkt.
Gezielt eingesetzte Maisonnettewohnungen erhalten eigene Hauseingänge.
Die Wohnungsfreibereiche sind außer in den Blockeckbereichen zu den Innenhöfen orientiert, so dass sich eine traditionelle Polarität Öffentlich – Privat herausbildet.
Die Altbauten eignen sich vorzüglich für Wohngruppen und Studentenwohnungen. Die großzügigen und auch überdurchschnittlich hohen Kellerbereiche werden durch zwei abgesenkte Innenhöfe mit eigenständiger Atmosphäre für hochwertige Nutzungen erschlossen.
Einige Gemeinschaftsräume unterstreichen das Genossenschaftsprinzip und verstärken die Identifikation der Bewohner mit ihrer unmittelbaren Stadtumgebung.
Die Beschränkung der Formensprache auf vertikal streng und horizontal frei gegliederte Öffnungen für Laubengänge, Loggien und Fenster ermöglicht es, die Lebendigkeit der Nutzungsvielfalt und gleichermaßen die Zusammengehörigkeit über die einzelnen Häuser hinweg auszudrücken.
Die ehemalige Waisenhauskirche wird behutsam weiter entwickelt. Eine neue Büronutzung entsteht zum Anton-Antweiler-Platz hin. Der Kirchenraum bleibt mitsamt der Ausstattung erhalten. Er wird als Kulturraum neu genutzt.
Bauherr | Genossenschaft Köln-Sülz e.G., Köln |
Architekt | Nebel Pössl Architekten |
Projektleitung |
Bork Schiffer, Thomas Nebel |
Mitarbeiter | Stephan Rodewig, Josepha Roussel, Mareike Klüver, Niklas Koch, Mehdi Yassery, Kim Nguyen |
mit | FSWLA Landschaftsarchitektur GmbH, Stein Architekten |
Beratung | Wohnqualität im Alter - Gudrun Kaiser, Aachen |
Baukosten | 50.000.000 € |