Der pädagogische Anspruch, kein Schautafelmuseum zu schaffen, sondern einen Erlebnis- und Erfahrungsraum, in dem Erkenntnis als Begreifen stattfindet, fängt sinnlich schon bei der Raumhülle an. Bestandteil des Rundgangs sind: Schauen, Wind oder Tiere hören, Wärme und Kälte erfahren, Gerüche des Naturraums empfinden. Die Lage zum Ufer fordert dazu heraus, die wirkliche Natur zur Veranschaulichung ins Museum zu holen, um sie zu untersuchen und zu begreifen. Am Ende dieses Prozesses wird wieder auf die Siegaue verwiesen, so dass das Museum und das Lernen der Besucher immer im Kontakt zur natürlichen Umgebung und damit zur Wirklichkeit bleiben.
Verdeutlicht wird dieser Bezug durch die offene Bauweise der ineinander verwobenen Baukörper, die vor allem zur Wasserseite durchlässig sind. Jede Museumsebene hat einen Loggia- bzw. Terrassenraum, der mit der Ausstellungsfläche offen verbunden werden kann.
Spezifische Nutzungen des Raumprogramms passen sich wie Lebewesen ihrem Lebensraum an, und dieser wirkt zurück als gelebte Evolution. Ausstellungsbereiche können Orte für Seminarbetrieb werden, Mehrzweckangebote werden zur Ausstellung. Die Wahrnehmungskanäle werden miteinander verstrickt, um den Wissenstransfer spielerisch und eingängig zu gestalten. Der erlebnispädagogische Raum erhält eine Barfußwanne, in der die Kinder mit Wasser, Gerät, ggf. auch Sand hantieren können.
Durchlässigkeit prägt das Raumkonzept. Die Multifunktionalen Räume entsprechen dem multisensorischen Erkenntnis-Ansatz: Sinnliches Wahrnehmen und Untersuchen als wesentliche Elemente des Lernens. Im Vordergrund stehen das Erleben und Begreifen einer Wasserlandschaft.
Bauherr | Fischereibruderschaft Bergheim |
Auslober | Regionale 2010 |
Architekt |
Nebel Pössl Architekten |
Team | Thomas Nebel, Erich Pössl, Peer Klinghagen |
Beratung | Paula Stille (Erlebnispädagogik) |
Nutzfläche |
1100m² |